Weil hier öfter das Hawelka erwähnt wurde, noch ein allerletzter Frühstück-im-Kaffeehaus-Test, bevor die Mucha unsanft entschläft:
Zwar hat der Besitzer vom Café Hawelka in den Medien lauthals verkündet, daß er durch das Nichtraucherschutzgesetz keine Umsatzeinbußen zu verzeichnen hat, im Gegenteil, jetzt kämen viele neue Gäste. Trotzdem wollte man werbewirksam Denkmalschutz beantragen, weil eine räumliche Trennung von Rauchern und Nichtrauchern nicht möglich ist. Dies ist bei einigen historischen Kaffeehäusern gelungen.
Der Antrag wurde abgelehnt, weil weder die Bausubstanz noch die Inneneinrichtung besonders schützenswert ist.
Tatsächlich ist das Café heruntergekommen, die schmutzigen Tapeten hängen stellenweise von den Wänden, das rohe Holz ist verfleckt und mit Dawarbekundungen vornehmlich von Italienern und Türken "geschmückt".
Wir waren an diesem Morgen die ersten Gäste, gleich nach der Öffnung des Lokals, es roch stickig und unangenehm, obwohl nicht geraucht wurde. Das besserte sich allerdings schon nach ein paar Minuten und bald kamen auch andere Frühstücksgäste.
Es gibt keine Speise- oder Frühstückskarte, nur ein "Wiener Frühstück" zu einem vorerst geheimen Preis.
Wir nehmen Tee mit Zitrone und Kaffee, beides sehr gut und mit dem traditionellen Glasl Wasser serviert, je 2 Semmeln, für jeden eine ordentliche Portion Marmelade im Glasschälchen und ein großes Stück Butter. Die Zuckerwürfel sind abfallsparend unverpackt. Dazu ein perfekt gekochtes weiches Ei.
Bei ca 6 besetzten Tischen war der Geräuschpegel relativ hoch - vielleicht handelt es sich bei dem Bau um ein Flüstergewölbe.
Zwar wußte ich noch, daß das WC in der Ecke neben der Schank ist, aber hinter dem dicken Vorhang sah man einen Stapel Getränkekisten stehen, also zögerte ich, wurde aber genau dorthinein gewiesen. Gut, daß ich schlank bin, ca 30cm blieben, um Richtung WC durchzurutschen, wo ...ERR... und ...A..E... die Geschlechtertrennung vermuten ließen. Na, ein mit Klopapier verstopftes Loch in der Tür ist auch nicht denkmalschutzwürdig.
Mit 7,90 € für ein Frühstück im oberen Preissegment, aber die Qualität war sehr gut.
Wie erinnerlich war es bei früheren Tests immer ein Problem, 2 Stück Gebäck mit einem vorverpackten Stückchen Butter und Marmelade zu bestreichen, was sich mittlerweile geändert hat, auch in den Kaffeehäusern, die wir damals besucht haben. Heute findet man immer öfter offene Butter und Marmelade.
Kommentare
knallharte touristen im hawelka, mit fragiler, altersschwacher einrichtung.
ok, viele jahrzehnte hat es raucher überlebt. aber knallharte nichtraucher, da wirds bald draufgehen.
machst außer zeitungslesen auch sonst noch was?
[b]...bladddsch![/b]
Schleckabatzl! Ätsch!
Das "knallvoll" - ich hab's in quotation marks geschrieben! - in Bezug auf das Hawelka stammt aus einer Kolumne im Kurier, Martina ???
Und wie's der Zufall so will, hat gestern Chefred. Schmitt "knallhart" geschrieben!
Selber durchgeknallt!
überigens, damit kein mistverständnis hochkommt:
der 100. minuspunkt für elwe war definitiv nicht von mir. sonst hätt ich ihr nicht ein thumbs up spendiert, für ihren bericht.
von welchem asylwerber hast dir denn wieder welches blattl andrehen lassen.
knallvoll? na, man sagt auch durchgeknallt dazu.
Laut einer Zeitungskolumne zum Thema Rauchen soll das Hawelka immer "knallvoll" sein, v.a. mit Touristen, weil es in den Reiseführern steht.
der gemütliche bericht übers hawelka verdient sich wenigstens einmal ein
[center] [img]http://www.diemucha.at/media/kunena/attachments/legacy/images/H_cool-201... [/center]
ich würd dir aber empfehlen, elwe, gebäck nur einzeln zu bestreichen und statt butter oder marmelade dafür ein messer zu verwenden.
immerhin hast du mir eines voraus. ich würd nie in ein so schmuftiges lokal gehen. das schmuftige beschreibst du ja auch gut.
Als die alte Frau Josephine noch ab 22 Uhr ihre berühmten Buchteln servierte, waren wir öfter gern nach dem Theater dort. Seither war ich nicht mehr, aber ich habe beim Vorbeigehen gesehen, daß der alte Herr noch beim Eingang steht oder stand. Muß ja schon auf die 100 zugehen.
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