Landwirtschaftliche Ausbildung für die Zukunft stärken
"Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich wird einen aktiven Beitrag bei der Umsetzung der angekündigten Maßnahmen des Landes NÖ im Hinblick auf eine zukunftsorientierte Ausbildung in der Land- und Forstwirtschaft für zukünftige Betriebsführerinnen und Betriebsführer leisten." Dies stellte heute LK-Präsident Hermann Schultes fest.
Mit der Entscheidung des Landes NÖ und dem Auftrag von LK Erwin Pröll, ein neues Ausbildungskonzept für die landwirtschaftlichen Fachschulen und gewerblichen Berufsschulen zu entwickeln, wurde nunmehr der Startschuss für eine Bildungsreform in Niederösterreich und damit im ländlichen Raum gesetzt. Die Ziele dieser Reform wurden heute von Bildungslandesrätin Barbara Schwarz klar genannt: Moderne Didaktik, ein modularer Aufbau der Ausbildung, Anrechenbarkeit bereits absolvierter beruflicher Qualifikationen und stärkerer Praxisbezug sollen mit dem speziellen Fokus auf künftige Betriebsführer im Schulkonzept ausgebaut werden.
Beginnend mit einer zukunftsfitteren Gestaltung der Lehrpläne soll künftig noch besser auch die Qualifikation für die Meisterausbildung und die Matura ermöglicht werden. Zusätzlich dazu sollen einzelne Fachbereiche als abgeschlossenes Teilgebiet absolviert werden können. So kann von den angehenden Betriebsführern der Lehrplan individuell auf ihre Höfe und persönlichen Interessen angepasst werden. Besonders wichtig ist für die Landwirtschaftskammer, dass auch jene, die sich im zweiten Bildungsweg für die agrarische Ausbildung entschieden haben, von den Neuerungen profitieren. "Eine Anrechnung bereits absolvierter beruflicher Qualifikationen ist ein weiterer wichtiger Schritt. Die LK NÖ legt besonderen Wert darauf, dass im Rahmen dieser Bildungsreform der exponierte Schulstandort Gaming für nachgefragte Ausbildungswege der Jugend im ländlichen Raum erhalten bleibt", so Schultes.
Anerkennung bereits bestehender Kenntnisse und Fähigkeiten besonders wichtig
Die LK NÖ erwarte, dass die von Landesrätin Schwarz zugesagten Maßnahmen rasch in entsprechenden Arbeitsgruppen konkretisiert und in gut geplanten Anpassungsschritten umgesetzt werden. "Das Land Niederösterreich setzt die entsprechenden Schritte für eine Verbesserung der Ausbildung im ländlichen Raum und erkennt damit die Zeichen der Zeit. Bei der Erarbeitung dieser Maßnahmen werden wir gerne unsere Erfahrungen und das Expertenwissen unserer Landwirte einbringen", erklärte Schultes. Er wies darauf hin, dass vor allem die Einbindung der Fähigkeiten für die Bereiche Alltagsökonomie, Verarbeitung, Vermarktung, Ernährung und Kommunikation in den Lehrplänen aller Fachschulen zu verankern seien.
"Das klare Bekenntnis von Schwarz, die Ausbildungsangebote auch für Menschen, die vorher einen anderen Beruf erlernt haben, attraktiver zu gestalten, wird von uns unterstützt. Die Anerkennung bereits bestehender Kenntnisse und Fähigkeiten ist uns besonders wichtig. Wir stimmen auch darin überein, dass so vielen Schülerinnen und Schülern wie möglich, die Chance für eine weiterführende Ausbildung zum Beispiel die Meisterausbildung oder die Matura gegeben werden muss", so der LK-Präsident. Er sieht die Einrichtung eines Fachhochschul-Studienlehrganges mit Standort Wieselburg als logische Vervollständigung dieses Gesamtkonzeptes. "Die Zeiten sind für die Bäuerinnen und Bauern herausfordernd. Wenigstens im Bildungsbereich wollen wir konkret sehen, womit wir künftig rechnen müssen. Bildung öffnet unserer Jugend die Türen für ihre Zukunft", erklärte Schultes.
Foto: Shutterstock/Singkham
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