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Barbara Mucha und die Mucha-Administration

Ferrero: Die bitteren Abgründe des Süßwaren-Konzerns

Bürgerinitiative veröffentlicht Dossier über Verbrechen des „Nutella“-Giganten und lädt Justizministerin Alma Zadic zu Round Table über Lieferkettengesetz ein.

Nachdem die Bürger*innen-Initiative für ein Lieferkettengesetz zuletzt die Machenschaften von IKEA in Rumänien & Bulgarien thematisiert hat, wird nun ein umfangreiches Dossier zum italienischen Süßwaren-Konzern Ferrero vorgelegt.

Darin fasst die Initiative die verschiedenen Vorwürfe zusammen, mit denen der „Nutella“-Gigant in den letzten Jahren konfrontiert wurde. Diese reichen von Kinderarbeit über Menschenhandel und von Umweltzerstörung bis hin zu systematischer Steuervermeidung.

Mit dem Dossier möchte die Initiative auf einen Blick ersichtlich machen, wieso „Gütesiegel“ und freiwillige Versprechen nichts ändern, sondern es staatliche Regulative wie ein Lieferkettengesetz benötigt. 

Am Beispiel des Ferrero-Verkaufsschlagers „Nutella“ wird ersichtlich, wie lange und intransparent die globalen Lieferketten des Konzerns sind.

Zucker stammt aus Brasilien und Australien, Palmöl aus Malaysia, Kakao kommt aus Westafrika, die Milch aus Europa und das Soja-Lecithin aus Indien. Ein Schachtelkonstrukt mit über 100 Subfirmen und hunderten weiteren Auftragnehmern sorgt dafür, dass zwar enorme Gewinne erwirtschaftet, aber kaum Steuern dafür gezahlt werden müssen.

Zudem werden Verbrechen wider Menschenrechte und Umweltstandards auf Zulieferer abgewälzt, die nachweislich unter absoluter Abhängigkeit des Ferrero-Konzerns stehen.

„Ferrero ist ein Paradebeispiel dafür, wieso es gesetzliche Schranken in Form eines Lieferkettengesetzes braucht. Die Vorwürfe, die wir in dem Dossier zusammengefasst haben, bestehen teilweise seit Jahren.

Dutzende Expert*innen haben darauf in vielen Ländern der Welt auf allen Kontinenten der Erde aufmerksam gemacht – aber es hat sich nichts geändert. Ferrero erwirtschaftet auch in Österreich weiter hohe Gewinne und wirbt ungeniert mit lachenden Kindergesichtern, obwohl der Konzern Kinder schamlos ausbeutet. Wir fordern die Bundesregierung auf sich dem Thema auf nationaler Ebene zu widmen. Wir dürfen nicht auf die Europäische Union warten und weiterzusehen, wie Konzernlobbyisten in Brüssel mit all ihrem Geld und Einfluss die Bestrebungen für ein europäisches Gesetz zunichtemachen. Wir müssen hier bei uns, wo die Profite von Ferrero generiert werden, selbst aktiv werden“ so Initiativen-Sprecherin Veronika Bohrn Mena.

Die Bürger*innen-Initiative für ein Lieferkettengesetz hat Justizministerin Alma Zadic nun die Einladung für einen von der Initiative organisierten Round Table übermittelt, der unter Einbezug von Stakeholdern stattfinden soll. Ziel ist es einen Konsens unter Akteur*innen über die regulative Weiterentwicklung herzustellen. In den letzten Monaten haben bereits Gespräche mit Mitgliedern der österreichischen Bundesregierung stattgefunden, zuletzt auch mit Arbeits- und Wirtschaftsministerium. Unterstützung für das Vorhaben wurde bislang von allen grünen Minister*innen zugesagt.

Foto: Shutterstock/

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