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Viel Freude mit der "neuen" Mucha wünscht

Barbara Mucha und die Mucha-Administration

Bildung ist Schlüssel für innovatives Wirtschaften

Bundesobmann Stefan Kast und Ekkehard Lughofer vom Biohof Adamah präsentierten  im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien einige neue Ideen zu innovativen Wirtschaftsweisen für die heimische Agrarwirtschaft. "Die Landwirtschaft hat ihre Werkstatt unter dem freien Himmel und ist daher dem Wohlwollen der Natur ausgesetzt. Bei den bäuerlichen Einkommen ist aber nicht alles hausgemacht", so Kast.

Dass die Erzeugerpreise, welche die Bauern derzeit erlösen, katastrophal sind, hört man landauf, landab. Vom Boden- bis zum Neusiedlersee klagen die Landwirte über ruinöse Preise. "Wenn der Neutraktorenverkauf um fast 50% eingebrochen ist, dann ist das ein eindeutiges Alarmsignal für Liquiditätsprobleme der Betriebe", ließ LK Wien-Präsident Franz Windisch vorab wissen. Hinzu kommen Katastrophenschäden durch Hagel, Dürre, Frost & Co., die Sorgen bereiten. Hier Abhilfe zu leisten, ist unbedingt notwendig, so der Kammerpräsident. Neue Vermarktungsformen mit einer höheren Wertschöpfungstiefe in Ergänzung zu den klassischen Vermarktungswegen in Richtung Lebensmittelhandel sind zu forcieren. Die marktbeherrschende Konzentration im Lebensmittelhandel ist endlich auch auf EU Ebene ein heißes Eisen. Die Interessensvertretung und die Politik können zwar nicht auf direktem Weg Erzeugerpreise beeinflussen. Sie kann aber die Rahmenbedingungen positiv verändern und zwar, dass die Landwirte so arbeiten können, wie sie es für richtig halten und deren Stellung in der Wertschöpfungskette gestärkt wird. Weiters müsse die Verbindung zwischen Bauern und Konsumenten intensiviert werden. "Jede Initiative dazu ist sinnvoll und wünschenswert", so Windisch, der die Initiative der Jungbauern unterstützt. Er verweist auf die App "Stadtlandwirtschaft Wien", die den Bewohnern der Bundeshauptstadt den direkten Weg zu regionalen Wiener Produkten zeigt.

Lughofer: "Veredelung und Vermarktung selbst in die Hand nehmen"

Im Zuge des Pressegesprächs wurde auch ein neues Informationsdokument präsentiert. Auf 24 Seiten werden sämtliche Vermarktungsformen dargestellt, denen man sich als Landwirt bedienen kann. Angefangen von klassischen Formen wie der Direktvermarktung über Food Coops bis hin zur solidarischen Landwirtschaft sind sämtliche Bereiche abgedeckt. So auch bewährte Formen der Direktvermarktung, wie beispielsweise das "Biokistl" vom Biohof Adamah aus Glinzendorf. Marketing-Leiter Lughofer zeigte den anspruchsvollen Weg des Betriebes von den Anfängen der direkten Belieferung der Konsumenten bis zum heutigen Tag auf. Der Adamah-Hof beschäftigt zurzeit über 140 Mitarbeiter und liefert Woche für Woche tausende der schmackhaften Kisterl, die mit Biogemüse bestückt sind, aus. Lughofer weiß: "Die Nachfrage nach unseren Produkten nimmt zu. Vor allem junge Familien wissen die gute Qualität zu schätzen." Sein Erfolgsrezept für die angehenden Jungbäuerinnen und -bauern? "Sie müssen die Veredelung und Vermarktung ihrer Produkte wieder vermehrt selbst in die Hand nehmen."

Kast: "Müssen in Sachen Marketing vom Mittelalter ins 21. Jahrhundert kommen"

"Bei den niedrigen Einkommen der Bauern könnte man verleitet sein, Trübsal zu blasen und wie der gelernte Österreicher mit dem Jammern zu beginnen. Wir Jungbauern gehen einen anderen Weg: Wenn man sich ein bisschen umsieht und über den eigenen Tellerrand hinausblickt, erkennt man viele Best practice-Beispiele, die die Krise als Chance gesehen und genützt haben", so Kast. Auch in Zukunft werde man in der Österreichischen Jungbauernschaft in der Vermarktung einen Schwerpunkt setzen: "Gerade was den Verkauf unserer hochqualitativen Produkte betrifft, besteht Handlungsbedarf. Wir müssen in Sachen Marketing vom Mittelalter ins 21. Jahrhundert kommen! Dazu hilft vor allem eine gute Ausbildung in einer unserer landwirtschaftlichen Schulen beziehungsweise natürlich weiterführend auf universitärer Ebene, denn eine umfassende Aus- und Weiterbildung ist das Um und Auf. Schritte wie die Einrichtung einer Agrar-FH beziehungsweise eine Ausweitung von e-learning-Kursen sollten gesetzt, Auslandspraktika von jungen Landwirten forciert werden. Auch die internen Angebote müsse man verstärkt hinterfragen", so Kast: "Es gibt zahllose Bauernversammlungen, wo über die neuesten Änderungen bei Mehrfachantragstellungen und im INVEKOS-System berichtet wird. Wo sind die Versammlungen, bei denen die Bauern für Verkaufsgespräche, für richtiges Argumentieren geschult werden? Etliche Bauern haben noch nie eine Rechnung ausgestellt und kommen damit auch nicht auf ihre Kosten. Bei der vielgerühmten Qualität unserer Lebensmittel ist das doppelt tragisch. Alles in allem: Unsere Bauern sind zwar Profis in der Produktion, sie müssen aber auch zu vorbildlichen Vermarktern werden: das ist das Ziel der Jungbauernschaft."

Foto: shutterstock_554388769

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