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Barbara Mucha und die Mucha-Administration

Das System Tupperware

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Das System Tupperware

kritischer Konsument
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Ich stellte mir unter "Tupperware-Partys" immer Hausfrauen vor, die sich etwas dazuverdienen, indem sie Freundinnen einladen und sie bei Kaffee und Kuchen nötigen, Plastikschüsseln zu bestellen. Mein Hintergedanke. wer mag Plastikschüsseln? Irgendwann bringt man doch nicht mehr genügend Freundinnen zusammen.... Naiv, wie ich jetzt weiß. Tupperware (in D [Tupper-ware], in A [Tapperwär] ausgesprochen) ist ein hierarchisch gegliederter Direktvertrieb mit sektenähnlichen Zügen. Mittlerweile nicht nur Schüsseln und Plastikhaushaltsgeräte, sondern auch Spielzeug, Kleidung, Töpfe u.a. 1946 in den USA erfunden, 1962 kam es nach Europa. Bis vor einigen Jahren war auch gut zu verdienen damit. Heute ist die Konkurrenz groß, die Artikel auch in ähnlicher Weise anderswo und billiger zu bekommen. Sog. [b]Beraterinnen[/b] geben alle 2-3 Wochen Partys, verteilen Geschänke (wie z.B. einen Kartoffelschäler), stellen Produkte vor und nehmen Bestellungen auf. Die Geschenke müssen sie selbst kaufen, etwa 15€ Unkosten und 5 Stunden Arbeit. Die Waren sind im Vergleich ziemlich teuer, die Veranstalter bekommen sie um 40% billiger. System Zusammensitzen, tratschen und kaufen. Jobangebot für Mütter ohne Beruf oder der Einstieg nach der Babypause. Durchschnittlich finden in D 15000 solche Partys in der Woche statt, weltweit täglich 50000. Pro Party ergeben sich etwa 383.- Umsatz, entspricht einem Verdienst von 80€. Dafür müssen sie die Waren aber noch abholen und ausliefern. Die zweite Stufen sind die [b]Gruppenbetreuer[/b] oder Teamleader, die einen Firmenwagen bekommen. Dieser Aufstieg ist deshalb bei den Beraterinnen sehr willkommen. Sie haben etwa 600 Beraterinnen unter sich, holen die großen Kisten im Lager ab und verteilen sie. Sie schulen die Berater ein,Vorträge für die Gäste der Händler, Motivation, Verhalten, Verkaufstechnik, geben Infos weiter, kassieren (bar ist die einzige Zahlungsmöglichkeit). Sie sind vollzeitbeschäftigt. Sie müssen für die Wettbewerbe begeistern. Sie organisieren die Bestellzahlen mit dem Belohnungssystem. Sie bekommen 3% vom Umsatz der Beraterinnen. Weiter geht es mit den [b]Bezirkshändlern[/b] in Form eines Franchise-Unternehmen. Sie verdienen an ihrer Truppe, müssen aber auch wieder "nach oben" zahlen. Die Firma legt Wert darauf, daß auch der Ehepartner mit einsteigt, was das Risiko weiter steigert, wenn dann beide scheitern. Sie sind begeistert, kreativ. Sie jonglieren mit Beträgen im 5-6stelligen Eurobereich. Weil aufgestiegen fast immer ohne kaufmännische Kenntnisse. Sie tragen das volle Risiko, wie man an unten geschilderten Fällen sehen kann. Sie müssen die Waren in Großpackungen kaufen und weitergeben. Ob sie sie verkaufen können, bleibt ihnen überlassen. Zurückgenommen wird nichts oder nur gegen hohe Zahlungen, also mit großem Verlust. Sie brauchen kein Eigenkapital und bekommen großzügige zinsenfreie Kredite. Wie in Sekten die absolute Abhängigkeit. In solchen Lagern sind dann Waren im Wert von 50000€. Diese Bevorratung ist das größte Risiko. Juristisch sind sie eigentlich Kommissäre. Eine weisungsgebundene Scheinselbständigkeit. Einzelne machen inzwischen eine GmbH, um nicht mit dem persönlichen Vermögen zu haften. Jeden Montag organisieren sie ein Verkäuferinnen-Treffen mit einem Ablauf, wie man ihn aus Sekten kennt. Einpeitschen, enthusiastisches Klatschen, Begeisterung, Geschenke, Prämierungen, Musik, Freundschaft, Tanzen, Umarmungen, Blendung, Gehirnwäsche. Neues wird vorgestellt, die Motivation gestärkt. Die teuren Prämien müssen die Bezirksleiter selbst kaufen und Wettbewerbe gibt es ständig (Umsatz-, Sommer-, Rekrutierungs- usw), was den Arbeitsdruck verstärkt und das Risiko erhöht. Sie rekrutieren neue Beraterinnen, etwa 1500/Jahr, die sie einschulen müssen. Lockmittel ist eine grandiose Tupperware-Vorführ-Tasche im Wert von 200€. Diese ist begehrt, viele steigen nach Erhalt bald aus, es bleiben etwa 50 neue Mitarbeiter. Heute sinkt der Umsatz, während die Kosten steigen. In der Dokumentation wurden 3 Opfer vorgestellt. Alle Bezirkshändler mit hohen Schulden, am Existenzminimum, weil auch der Partner mit einsteigen mußte. 1 Mill Umsatz/Jahr bedeutet ein Verdienst von 30000€/Jahr - für zwei! Das Geld macht Tupperware, die Bezirkshändler sind Lageristen. Ein Opfer hatte 180000€ Schulden bei Tupperware und der Bank. von oben gibt es nur Druck, keine Hilfe, man läßt sie zappeln und schließt die Bezirkszentralen - davon gibt es zahlreiche Fälle. Mit Anwälten werden die durch das System entstandenen Schulden eingetrieben. Und Tupperware gewinnt die Prozesse. In seltenen Fällen kommt es zu einem Vergleich unter der Voraussetzung eines Verschwiegenheitsklausel. War der Schuldner schon in den Medien gibt es kein Vergleichsangebot. Weiter oben in der Pyramiden stehen dann die [b]Regionaldirektoren, Verkaufsdirektoren, der Landeschef und der oberste Chef in Florida. [/b]Tupperware hat nur die Produktionskosten...und den hohen Gewinn.

Kommentare

wuestenrennmaus

:laugh: :whistle:

Aufpasser

Wer immer nur zuschnappt gerät leicht in den Verdacht, übergeschnappt zu sein!

Plannxl

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