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Barbara Mucha und die Mucha-Administration

Frühstück im Kaffeehaus: 1. Bezirk, Bräunerhof

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Frühstück im Kaffeehaus: 1. Bezirk, Bräunerhof

Emma
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Außen und innen die typische Atmosphäre des alten Wiener Kaffeehauses, ein großer Saal, wo sich die Gäste weitläufig verteilen, sodaß der Lärmspiegel gedämpft ist, mit Säulen unterteilt, gemütliche Ecken, Plüschsofas, Sessel, alte Kleiderständer, alte Schilder, ein Klavier, eine leicht heruntergekommene Gemütlichkeit, die aber einmal vom extrem lauten Gepfeife der Kaffeemaschine gestört wird. An den Wänden etwas zu neue Rahmen bei den Bildern, darunter an unserem Tisch eines von Thomas Bernhard im Bräunerhof. Ein altes Anrichte-Kastl mit Magazinen, eines mit österreichischen Zeitungen oben (außer den üblichen noch OÖ Nachrichten, Kleine Zeitung, Volksblatt) und Magazinen und älteren Zeitungen unten und ein Tisch mit internationaler Presse aus der Schweiz, aus England, Frankreich, Italien und Amerika. Selbst das WC wirkt altertümlich (Ablagen an der Tür), aber passend. Die abgegriffene Speisekarte (Wir bitten um Verständnis, daß wir "das Glas Wasser" nicht als Einzelgetränk servieren) enthält Zitate der Kaffeehausliteraten Kraus, Kuh, Altenberg, Polgar... Die beiden Ober sind schnell und zuvorkommend, kennen ihre Stammgäste, da wird nur rhetorisch gefragt "groß, braun?" Ein ausgewiesener Angehöriger des Marineverbands erhält ungefragt Kipferl und kleiner Brauner "wie immer". Wir bestellen 1. ein "Wiener Frühstück" (Getränk nach Wahl, Butter, Marmelade oder Honig, 2 Gebäck, 5,40€) und 2. ein "Großes Frühstück" (wie oben, dazu ein Ei und ein Schinken/Käseteller, 9,10). Ein Korb mit 2 Semmeln, Kornspitz, Mohnstriezerl und Croissant wird hingestellt. 1. offenbar hab ich im 1. Bezirk noch nicht genügend Überzeugungsarbeit geleistet, wieder nur eine Marmelade und 1 Butter für 4 Semmelhälften. Da wir tauschen können, geht sich ein Gebäck mit Schinken und eines mit Marmelade aus. Die Semmeln waren nicht mehr ganz resch. Der Tee ist gut (mit Wasser), die Zitrone mußte allerdings, obwohl mitbestellt, extra verlangt werden und kam als wenig pressfreudige Scheibe. 2. Der Kaffee mit dem obligaten Glas Wasser ist sehr stark und gut. Der Teller mit 2 großen Scheiben Saunaschinken und 3 dicken Käsescheiben, ein Gürkchen, eine Scheibe Paradeiser und ein Salatblatt. Die Messer sind extrem stumpf. Thomas Bernhard aus "Wittgensteins Neffe": Das typische Wiener Kaffeehaus, das in der ganzen Welt berühmt ist, habe ich immer gehaßt, weil alles in ihm gegen mich ist. Andrerseits fühlte ich mich jahrzehntelang gerade im Bräunerhof, das immer ganz gegen mich gewesen ist (wie das Hawelka) wie zuhause, wie im Kaffee Museum, wie in anderen Kaffeehäusern von Wien".

Kommentare

Alouette

Ein ausgewiesener Angehöriger des Marineverbands? Groß-Elbe? Baltische Flotte? Ich glaube nicht, Emma, dass Wiener Kaffeehäuser viel Wert auf Überzeugungsarbeit von Deutschen legen. Hast Du zu wenig Marmelade, frühstücke daheim. Dort bekommst Du auch das Schnorrer-Glas Wasser als Einzelgetränk.

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