Frühstück im Café zur Gemütlichkeit, 1150

Schon seit Jahren fahren wir dort mit der Linie 9 oft vorbei. Von außen schaut es gemütlich aus. Leider sitzt man nicht gemütlich. Wem fällt ein, in die Holzbänke mittig einen erhabenen 20cm breiten Polster mit durchsichtigem Plastik einzulassen? Orthopädisch eine Katastrophe, die Wirbelsäule hängt durch.

Es ist ein Raucherlokal, aber durch die offene Tür, zwei Raucher, darunter die Kellnerin erträglich. Ein Riesen-Flachbildschirm ist stumm geschaltet, dafür läuft das Radio. Es gibt einen Spielautomat und Internet. Zumindest in der H-Toilette läßt sich die Tür nicht schließen.

Es gibt keine Karte, keine Preisangaben und später auch keinen Abrechnungszettel, so kann ich nur weitergeben, daß wir für ein großes und ein kleines Frühstück 11.20 bezahlt haben. Die Kellnerin wirkt überfordert, bringt alles in Einzelteilen.

Die billigsten Industrie-Aufbacksemmeln sind echt grauslich.

Das kleine Frühstück: 1 "Semmel", 1 Scheibe Butter, 2 papierdünne Scheiben Schinken, 1 Scheibe Käse, einen Orangensaft aus dem Packerl, einen schwarzen Tee der Marke "Jeden Tag" vom Zielpunkt mit einer hauchdünnen Scheibe (!) Zitrone.

Das große Frühstück: 2 "Semmeln", 3 dünne Scheiben Käse, 3 dünnste Scheiben viereckiger Pressschinken. Orangensaft, Marmelade. Das Ei ist bereits geöffnet, heiß, aber total roh, kein bißchen weißes Eiweiß zu sehen und man ahnt, warum man auch Eiklar dazu sagt. Es kann nur getrunken werden und es fragt sich, warum man es öffnet, sieht, daß es nicht eßfertig ist und es trotzdem serviert, nicht jeder mag rohes Ei. Der Kaffee ist sehr gut, aber nur mit Kondensmilch.

Jeder bekam einen Schokokeks dazu. Eine Gabel wäre praktisch gewesen. 

Für morgen haben wir etwas Besonderes vor, mal sehen, ob es klappt.