KIK Diskont Markt

Sehr aufschlußreich! Danke für's Mitschreiebn. Ich kann keine deutschen Sender empfangen und bis es wenn überhaupt auf 3sat kommt, dauert es erfahrungsgemäß sehr lange.

Man geht immer davon aus, daß Humana gebrauchte, aber fast neue Kleidung (keine "Alttextilien" wie früher das Rote Kreuz!) sammelt und in den eigenen Geschäften verkauft zugunsten von Hilfsprojekten in Afrika. Humana wurde in Deutschland aber die Gemeinnützigkeit entzogen.

Quote:

nur zwei von vielen infos. aber mit dem begriff dritte welt kann man heutzutage geld scheffeln, genügend dumme yuppies (i.e. grünwähler) fallen drauf rein.

Ich glaube kaum, daß "Yuppies" (Sprachbummerl für tavor!) und Grünwähler bei Humana einkaufen gehen!

Nach meinem Wissen gehören die Humana-Shops der Sekte Flix Humana. In der Schweiz z.B. dürfen die ihre Altkleidersammelcontainer auch nur direkt vor ihren Geschäften aufstellen.
Wo das Geld das sie einnehmen hinkommt will ich eigentlich gar nicht wissen.

ich liebe die Humana-Shops - obwohl ich da auch nicht weiß, was die wirklich mit dem Geld machen???

Ich selber kann jedoch keine Rücksich darauf nehmen - wer denn aller leiden hat müssen, damit ich das jeweilige Kleidungsstück anziehen kann....
Da sind die anderen, sei es ob teure Mode-Labels oder auch KIK und sicher auch H & M (Beispiel: Shirt: Made in China, Rock: Made in Turkey, Jeans: Made in Indonesia usw.) nicht besser - wenn ich da Rücksicht nehme, muß ich mir alle Kleidungsstücke ja selber nähen - und das kann ich nicht....

Als Jugendlicher dachte ich auch, ich benötige, wie alle anderen u.a. teure "Levi's-Jeans" - das waren die Jeans, die am schnellsten kaputt wurden... :(

Da kauf ich mir lieber beim KIK eine - da tun mir die 4 EUR wenigstens nicht leid im Gegensatz zu einer 60,- EUR - Jeans, wenn's kaputt werden und kauf mir dann eine Neue....

Das Zeug wird aber von den Schickiweibern gern gekauft, wei es ja sooooooo in und auch sooooooo viel besser ist.

Und das KiK-Zeug wird halt von sogenannten Armen gekauft, weil es ja soooooo billig ist. Sieht man sich die Tauschgeschäfte an oder geht zu Humana: es wird viel zu viel Kleidung gekauft, weil es Spontankäufe sind, ohne daß man es wirklich braucht. Dann muß man es weg- oder weitergeben.

Als Nachsatz:
Ich hoffe doch sehr, dass Niemand so saublöd, verblendet und blond ist um zu glauben, dass die teure Markenware, die ja bei den Schicki-Mickis so beliebt ist für Stundenlöhne von 5 bis 8 Euro brutto in Europa oder Amerika gefertigt wird. Das ganze Zeug kommt genauso wie die Billigware aus Asien und sämtlichen anderen Ländern wo man für absolute Billigstlöhne arbeitet.

Ich hab mir diese Anti-KIK Sendung reingezogen, was schon alleine deshalb sehr mühsam war, weil nirgendwo erwähnt wurde, dass in den selben Ländern auch Versace, Lacoste, Lewis und Konsorten zu den selben Bedingungen fertigen lässt und ihre Produkte weitaus teurer verkaufen.

Das Zeug wird aber von den Schickiweibern gern gekauft, wei es ja sooooooo in und auch sooooooo viel besser ist.

Nebenbei angemerkt: Ich habe mir vor einigen Jahren den Luxus geleistet und mir zwei Lacoste-Leiberln in Wien in einem Lacoste-Geschäft um unverschämte 75 Euro pro Stück gekauft. Einige Wochen darauf kaufte ich mir in Ungarn um ganze 7!!!! Euro zwei ähnliche Fälschungen.
Die Fälschungen haben nach mehrmaligen waschen bis heute noch immer die selbe Farbe und sehen aus wie neu, die Originale konnte ich nach viermal waschen nur mehr als Schmutzfetzen zum Bodenwischen gebrauchen und anschliessend entsorgen.

[size=5]Die wirklich sehr aufschlußreiche Sendung wird auf ARD extra am 12.8. um O.OO wiederholt.[/size], ein Paradebeispiel für investigativen Journalismus, die jeden normal empfindenden Menschen davon abhalten müßte, dort einzukaufen.

Hier eine Zusammenfassung, : ARD Exclusiv: Die KiK-Story

Kik verspricht, den Käufer für unter 30 € komplett neu einzukleiden. Der Journalist Lütgert vom NDR zeigt wie es geht:
Socken 1€
Jeans 7,99,
Strickjacke 9,99
T-Shirt 1,99
Die Firma mit der gigantischen Zentrale in Dortmund wurde 1994 von Stefan Heinig gegründet und mit zielstrebender Rücksichtslosigkeit zum führenden Billigstdiscounter hochgezogen....auf Kosten der Arbeitnehmer in Bangladesch und in Deutschland. 72 Laderampen für LKWs,3000 Filialen, skrupellos, ohne Rücksicht auf Verluste, mit protziger Villa in Dortmund.
1. Bangladesch, eines der ärmsten Länder der Welt: 80% des Exports sind Textilien für Billigstmodeketten, führend KiK. Lokalaugenschein in einer mehrstöckigen Näherei, die aussieht wie eine Hendlbatterie. 300 Frauen in einem Saal. Die Frauen arbeiten 9 Stunden am Tag, 6 Tage pro Woche um 20-35 €/Monat: 2500 Kinderhosen pro Tag.
Die wenigen Arbeiterinnen, die sich zu einem Gespräch bereit erklärt haben, berichten von gefängnisähnlichen Zuständen mit einem pöbelnden, antreibenden Vorarbeiter. Bei Krankheit wird ihnen der Lohn abgezogen. Unbezahlte Überstunden, manchmal Arbeitszeiten von 8 Uhr morgens bis nachts um 3. "Es tut so weh, aber unsere Familien brauchen das Geld" sagt eine. Sie wohnen in Slums, ein Plumpsklo für 100 Menschen., 3-5 Kinder (Nachschub für die Produktion), Lebenserwartung von 50 Jahren. Eine Familie lebt auf 12 m², die Miete kostet einen Monatslohn, auch die Männer verdienen nicht mehr als 30€. Es gibt täglich Reis und alle 2 Monate ein Huhn. Die Arbeit für den reichen Westen bringt so wenig Geld, daß sie sich nicht einmal einen Arzt für ihren totkranken Cousin leisten kann.
Die rücksichtslose Preisdrückerei verwehrt den Menschen die Chance auf ein besseres Leben.
2. Deutschland: die Mitarbeiterinnen werden skrupellos ausgebeutet. Als "Aushilfe" angestellt müssen Tausende alles machen - von der Kassa, Kundenbetreuung bis zum Kloputzen und der Filialleitung. Absolutes Lohndumping: bis vor 2 Jahren 4,50€/Stunde, dann nach Medienkritik großzügige Lohnerhöhung auf 5€. Der Filialleiter verdient 800€ netto.KiK Bezirksleiter ziehen alle Register der Einschüchterung, Spind- und Taschenkontrollen (auflauern auf Parkplatz). Die Angestellten werden unter Druck gesetzt und beschimpft.
Die Filialen sind billigst ausgestattet, es gibt keine Heizung. Gespart wird an der Ausstattung und am Personal. Es wird keine Müllabfuhr bezahlt, er wird auf die Mitarbeiterinnen aufgeteilt, die ihn zu Hause entsorgen müssen. Wer auspackt, riskiert den Job. Als die Mitarbeiter einer Filiale einen Betriebsrat gründen wollten, wurden alle innerhalb von Stunden fristlos entlassen.
Im Gegensatz dazu ein schriller Aufmarsch der Eitelkeiten. Motto: Alle für Kik und KiK für alle. Der Heinig ist leutselig, läßt sich feiern. Riesenparty mit Hauptperson, der Werbeikone Verona Poth, die, weil nicht zum Vorstand gehörig, sich nicht für das Problem interessiert.Quietschendes Werbevideo des überdrehten KiK-Kleiderständers.
Sein Verhaltenscodex ist nur für die Werbung und sein Image. Der Chef brüstet sich mit Wohltätigkeitsaktionen, Bildung für 50 Kinder, medizinische Versorgung für ein paar Arbeiter. Das kommt gut an.
Es ist Lütgert nicht gelungen, mit dem Chef zu sprechen. Er paßt ihn bei der Veranstaltung und Pressekonferenz ab, er will das Bild des totkranken Buben nicht sehen, er lächelt nur, wiegelt ab.
Es wurde keine Drehgenehmigung erteilt, die ARD mit Klagen überhäuft. Ein Anwalt verlangte die Zerstörung des gesamten Filmmaterials, die interviewten Frauen wurden als Fälschung zurückgewiesen>>>> neuerlicher Besuch in Bangladesch, man findet die Frauen arbeitend an der Maschine. Für ein deutsches Gericht müssen sie eidesstattliche Versicherungen abgeben. Bei dieser Gelegenheit konnten die Journalisten die Ware sehen - überall die KiK-Logos, was Heinig zuert abgestritten hat. Lange hat er versucht, den Film zu verhindern. Letztlich hat der NDR den Prozeß gewonnen.
2 Euro zahlt KiK für die Jeans, nur damit man sie in Deutschland um 9,99 kaufen kann.