Frühstück im Kaffeehaus: 6. Bezirk, Drechsler

Heute haben wir im Café Drechsler beim Naschmarkt gefrühstückt. Die Auswahl ist gigantisch. Natürlich kann man sich das Frühstück auch selbst zusammenstellen aus den Einzelbestandteilen, aber dies wird angeboten: Außer überall das Getränk nach Wahl, Butter und Marmelade gibt es beim Pariser Frühstück: Croissant, Croque Madame, 1/8 Orangensaft (9,50) Radio-Stephansdom-F: Kaisersemmel, Kornspitz, Spiegelei mit Schinken, Minigugelhupf, 1/8 OS (9,90) Englisches F: Toast, Speck und Würstel, Grilltomate, Spiegelei, Baked Beans (9.90) Kleines F: 2 Semmeln, 1/8 OS (6,80) Großes F:weiches Ei, Schinken, Käse, 2 Semmeln, 1/8 OS (9,90) Drechsler F: Eierspeis, Schinken, 2 Semmeln, 1/8 OS (9,90) F. Naschmarkt: Schnittlauchbrot, 2 Eier im Glas, Joghurt mit Früchten, 1/8 OS(9,90). Wir nahmen wegen des Vergleichs mit anderen Häusern ein 1. kleines und 2. ein großes. Die Bedienung war schnell und freundlich. 1. Statt Semmeln konnten wir ohne Probleme Kornspitz bekommen. Mein Tee war von Demmer. Der Zitronensaft war frisch gepresst, die Marmelade offen in einem Porzellanschälchen, von exzellenter Qualität und ausreichend viel. Der Orangensaft zwar nicht frisch gepreßt (muß auch nicht sein), aber qualitativ sehr gut. 2. der Kaffee war sehr gut, wurde aber lauwarm serviert (bis die Teller kamen war er fast kalt). Wasser eh klar. Die 2. Melange später war heiß und ebenfalls erstklassig (Drechsler verkauft auch Kaffee). 3 große Scheiben Schinken und 2 dicke Scheiben Käse garniert mit je 3 Paprka-Schnitzel, Paradeise- und Gurkenrscheiben. Das Ei aus Freilandhaltung. Die üblichen Zeitungen und Magazine von Wien, keine Bundesländer- und keine Auslandspresse (zumindest hab ich keine gesehen, ich glaube aber kaum, daß sie in Benutzung waren). Eine Besonderheit, die ich noch nirgendwo gesehen habe: Die Einzelteile der Zeitung waren zusammengetackert. Auf einem Tisch Leseexemplare von Büchern mit den Themen Naschmarkt und Kaffeehauskultur. Ansichtskarten vom alten und neuen Haus zur freien Entnahme. Dieses altehrwürdige Traditionshaus wurde behutsam renoviert, aber der viele graue Marmor wirkt etwas kalt. Die alten Tische mit der traditionellen Marmorplatte (Fuß aus Metall, Jugendstil)sind sehr schön. Unser Raum war sonnendurchflutet, fast wie Frühstück im Sommer im Freien. Ein großer Bereich bei der Schank ist als Raucherraum vorgesehen, der andere für Nichtraucher. Allerdings gibt es keinerlei Trennung. Die ganze Front ist offen. Da aber im Raucherbereich nur 3 Tische besetzt waren (während es bei uns voll war), war die Luft erträglich. Da sich die Toiletten, auch das rollstuhlzugängliche WC mit Wickelraum, im Raucherbereich liegen, sind Rollstuhlfahrer wegen der Stufen vermutlich gezwungen, sich dort niederzulassen. Wenn wir schon dabei sind: ein Seifenspender, gerade im WC beim Wickeltisch, wäre sinnvoll. Anschließend ein Bummel über den Naschmarkt bei strahlendem Sonnenschein - herrlich das goldenleuchtende Krauthappel!